Supro ET bei den Nitrolympix (NOX), 10.-12.8.2012
Siebenundzwanzig Teilnehmer stehen auf der Entryliste. Am Freitagmorgen, kurz vor dem ersten Aufruf teilt mir Karl Heinz Kleider mit, dass er aus dem Rennen ist. Er hat beim Warm up eine kaputte und leckende Kopfdichtung festgestellt, danach gesehen, dass der Kopf beschädigt und auf dem Platz nicht zu reparieren ist. Schade, in Bechyne hat sich sein Monster Motor FC (635 cui und Pro Mod Blower) recht solide präsentiert. Aber, vielleicht war das für den leistungsstärksten Teilnehmer der Klasse auch von Vorteil. Die Strecke präsentierte sich in einem alles anderen als guten Zustand und so ersparte er sich das Suchen nach Traktion. Am Freitag werden vier Qualiläufe durchgeführt und am Samstag und Sonntag die Rennläufe. Meiner Meinung nach kam die Strecke am Freitag gegen Abend langsam auf Touren, am Sonntag präsentierte sie sich im Finale dann so, dass die Teilnehmer auf beiden Bahnen unter Volllast Grip finden und ein extrem enges Rennen die Folge ist. Doch von Anfang an. In der Qualifikation gibt es ein wildes herumspielen an Fahrwerk, Dial In und Motorensetup. Es gibt unter dem Strich einige unerwartete Resultate. Norbert Schneider z.B. schaffte es nicht seinen Silver Bullet Nissan in das 16er Feld zu stellen. Frank Römer, ebenfalls an guter Position in der Challenge nicht im NOX Feld. Schuby, Fränky, sowie Tom und Jutta Winter auch nicht. Guido Uhlir, der an diesem Wochenende in der ET Klasse startet hat eigentlich den Plan nur an den PRD zu testen um ein funktionierendes Motorensetup für sein Procharger Aggregat vom Start weg zu finden. Das ist durch den nicht vorhandenen Grip nicht möglich, so hofft er auf das NOX Wochenende. Leider findet er in seinem einzigen Lauf keine Traktion und er verschiebt seine Einstellungsfahrten, denn ohne fertiges Setup ist die Chance groß, unter Volllast am Start etwas gravierend zu zerstören. Andy Raw aus England, er fährt das Käfer FC, kann nicht genügend Leistung und Kupplung aus dem Fahrzeug nehmen, er versucht es zweimal und muss dann kapitulieren. Leider wurden in der letzten Qualirunde durch unglückliche Umstände den Teilnehmern Beat Rechsteiner und Bernard Saz die Chance auf den Lauf genommen. Rechsteiner war schon im Feld, der Franzose war noch Außerhalb und blieb es deshalb auch. Leider konnte man diesen Fehler am Wochenende nicht ausgleichen, was bei mir ein „Geschmäckle“ hinterlässt.
Zum Rennen: Jan Scheepers im Chevy Pick up, der normal in die 7er Zeiten fährt, kommt mit einem Lucky Shot 8.99er Dial In auf eine Laufzeit von 8.996 Sekunden, was niemand toppen kann. Der top Qualifyer hat es mit dem Lachgasdragster von Patrick Dubois zu tun. Dubois fährt ein Rotlicht (die hier in der Elimination sehr selten sind) und verschenkt den Sieg. Er fährt +0.033 Sekunden an seinen Index heran, Scheepers bleibt + 0.24 Sekunden davon weg. Glück gehört auch dazu. Carlo Heym setzt sich mit + 0.007 Sekunden auf Rang zwei der Qualiliste und hat es in Runde eins mit Thomas Haas, dem Zehnten zu tun. Thomas findet bei seinen Starts nicht immer Grip, so wie auch in dieser ersten Rennrunde. Nahezu gleich von der Ampel weg, fährt Carlo +0.06 Sekunden an den Dial In heran, Thomas nach einem schlechten Start mit durchdrehenden Rädern schon fast ohne Chance, fährt am Ende eine halbe Sekunde über seinem Dial In. Rene Ehrismann fährt in Bechyne schon bis ins Finale vor, bei den NOX auf Rang drei der Qualiliste. Im Rennen gegen Kai Griebel auf der Schumann Motorsport Corvette dann das gleiche Spiel wie zuvor schon. Der Fahrer der rechten Bahn findet Traktion, der auf der linken nicht. Kai schneller an der Ampel, dann ein Wegrutschen und das reicht Rene zum Sieg, denn er fährt + 0.05 Sekunden über Dial In, Kai schafft das nur noch in einer nicht mehr wettbewerbsfähigen Zeit. Mike Bruckmüller ist vierter der Quali und hat es mit Frank Wambach im GÜT gesponserten Corrado zu tun. Der muss aber mit Transbrake Problemen den VW abstellen, was Bruckmüller einen Byerun beschert. Bert Gorselitz als fünfter hat im HARA internen Duell gegen Marc Henney leichtes Spiel als er dem am Start durchdrehenden Henney auf und davon fährt. Martin Schlegel bekommt den Chevy Hot Rod immer besser in den Griff und als sechster der Quali hat er es mit Klassenneuling und SG Seriensieger Stefan Eisenhauer zu tun. Eisenhauer mit + 0.06 Sekunden näher am Dial In, doch er verschläft den Start und ist draußen. Beat Rechsteiner bricht aus und schenkt den Sieg den am Start wegschmierenden eine halbe Sekunde über Dial In bleibenden Pascal Kohler, im Onkelz T-Bird. Im letzten Duell der ersten Runde trifft Andre Müller auf Manuel Kreiter, den Mann vom Bodensee Dragracing Team. Er hat seinen Lachgas Bel Air immer besser im Griff und fährt seit Bechyne auch regelmäßig 8er Zeiten. Kreiter aber mit einem 0.005 Sekunden Rotlicht an der Ampel schon draußen. Müller kann mit einem guten Ergebnis in der Supro ET Challange an Meister und DNQ Schneider vorbeiziehen.
In Runde zwei trifft Andre Müller auf Mike Bruckmüller. Diese Runde wird am Sonntagvormittag ausgetragen. Beide Dialen 8.60 Sekunden, beide fahren 8.64 Sekunden, Bruckmüller gewinnt das Rennen an der Ampel, mit .070 RT gegen die .166 Sekunden RT vom regulären Schnellstarter Müller. Das war ein sehr enger Lauf. Carlo Heym hat gegen Schlegel leichtes Spiel, der Schweizer fährt ein Rotlicht und ist draußen. Rene Ehrismann ist hart am Dial in, Pascal Kohler unterfährt seinen Dial In gewaltig. Rene also weiter ins Halbfinale. Gleiches geschieht bei Scheepers gegen Groselitz. Er fährt ein Rotlicht und Bert kommt ins Halbfinale. Das Halbfinale sehen nur Fahrer der Supro ET Challenge.
Gorselitz gegen Ehrismann. Rene schläft and er Ampel und muss sich sputen aufzuholen. Er unterfährt genau so wie Bert G. seinen Dial In. Bert aber nicht ganz so viel und ist weiter, der erste Finalteilnehmer. Wer wird sein Gegner sein, Carlo Heym, oder der Mike Bruckmüller. Bruckmüller gewinnt das Rennen an der Ampel. Beide mit + 0.05 und + 0.06 Sekunden hart am Dial in, doch Mike ist and er Ampel schneller.
Das Finale sieht also Mike Bruckmüller, der in den letzten Rennen immer wieder durch kleine Probleme gehindert wird sein wahres Potential auszuspielen. Sein Gegner ist Bert Gorselitz. Bert, der mit dem GSK Motorsport Team den ex-Porsche 924 über Winter in einen Audi umgebaut hat war bereits einmal Meister der Supro ET Challenge. Was dann folgt ist eines der sportlichen Highlights des Wochenendes. Durch den Umstand einmal nicht in Zeitnot zu sein werden, werden die Finalteilnehmer in den Vorstart geschoben um sich dort unter der Moderation von Benni Voss raceready anzuziehen und in das Auto zu setzen. Das Publikum nahm dies wohlwollend auf. Dies gibt dem Finale den Rahmen, dem ihm gebührt. Schöne Sache das. Als beide dann vom Burnout zurück sind und stagen, sind wir nur noch Sekunden von einem der packendsten Duelle des Rennwochenendes entfernt. Bert fährt 8.963 Sekunden auf seinen 8.90 Sekunden Dial in, also + 0.003 Sekunden. Kann man das toppen? Ja, Mike schafft es + 0.002 Sekunden über seinen 8.63 Sekunden Dial In zu fahren. Dabei schafft er noch eine RT von .005 Sekunden, das kann Bert in diesem Lauf nicht unterbieten. Jubel im Vorstartbereich und auf der Tribühne. Danke Jungs, das ist beste Werbung für Bracket Racing. Die Strecke hat dieses Mal keinen Einfluss auf den Ausgang, beide kommen super von der Ampel weg. Der Aktuelle Punktestand findet ihr unter der Rubrik Punktestand.
Markus Münch